Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
"Verwaltung als Verbrechen" - Neue Ausstellung zur SS-Behörde "Inspektion der Konzentrationslager"
21. März 2024
Im so genannten T-Gebäude am Heinrich-Grüber-Platz – heute Sitz des Finanzamtes und der Geschäftsstelle der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten – befand sich von 1938 bis 1945 der Sitz der „Inspektion der Konzentrationslager“ (IKL), die von Oranienburg aus das gesamte System der Konzentrationslager verwaltete und steuerte. Zuletzt bestimmten rund 100 SS-Angehörige über die Lebensbedingen in den Lagern, organisierten die Ausbeutung durch Arbeit, ordneten Strafmaßnahmen und Misshandlungen von Häftlingen an und koordinierten Mordaktionen.
Für ihre Herrschaft über die KZ-Häftlinge, aber auch für die Schulung, Besoldung und Ausstattung des Lagerpersonals entwickelte die IKL einen umfassenden bürokratischen Apparat, der im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung steht. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen umgesetzt. Kernstück ist ein Multi-Touch-Tisch, an dem Besucher unterschiedliche Dokumente betrachten und entschlüsseln können. Die Merkmale und Kennzeichen, vom Aktenzeichen über Stempel bis zu Anmerkungen und Unterschriften, werden erkennbar gemacht, erläutert und kontextualisiert.
Die Ausstellung „Verwaltung als Verbrechen. Die SS-Behörde ‘Inspektion der Konzentrationslager‘“ entstand im Rahmen eines umfangreichen Digitalisierungsprojekts der Gedenkstätten Sachsenhausen und Buchenwald, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Ländern Brandenburg und Thüringen mit insgesamt rund 2,4 Millionen Euro gefördert wurde. Das Land Brandenburg ist hieran mit 795.500 Euro beteiligt
Offnungszeiten: montags, donnerstags und freitags jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr sowie dienstags von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Zurück zur Übersicht