Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde
Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden
Neues Ausstellungsprojekt startet!
11. Oktober 2022
Der Künstler und Architekt Paul Goesch (1885–1940) gilt als „Visionär der Moderne“. Seine Bilder, architektonischen Entwürfe und großformatigen Wandbilder sind Beispiele für den avantgardistischen Expressionismus der 1910er und 1920er Jahre.
Goesch war aber auch langjähriger Psychiatrie-Patient; lange konnte er seine künstlerische Arbeit auch in verschiedenen Anstalten fortsetzen und weiterhin ausstellen. Nach 1934, als die Tätigkeiten von Psychiatriepatient*innen verstärkt unter dem Aspekt von „Nützlichkeit“ betrachtet wurden, verboten ihm die Ärzte in der Landesanstalt Teupitz zu malen. 1940 wurde Paul Goesch im Rahmen der „Aktion T4“ in der Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel in der Gaskammer ermordet. Er gehört damit zu den ca. 300.000 Opfern der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde.
Gemeinsam mit dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel und vielen weiteren Partner*innen plant die Gedenkstätte eine partizipativ kuratierte Ausstellung für das Jahr 2024, die sich auf vielfältige Weise Paul Goeschs Werk und seiner Biografie nähert.
Das Besondere der Ausstellung liegt dabei im Gestaltungsprozess: Wir laden aktiv viele verschiedene Menschen ein, gemeinsam zu überlegen, wie diese Ausstellung aussehen kann und welche Schwerpunkte sie haben soll. Zunächst wollen wir deshalb Workshops machen, die allen Beteiligten die Möglichkeit geben sich auf unterschiedliche Weise mit Paul Goesch, seinem Werk und seinem Leben zu beschäftigen.
Der Gestaltungsprozess der Ausstellung ist bewusst offen gestaltet. Das Ausstellungsprojekt „Paul Goesch“ hat die Prämisse, offen für neue Ausstellungsformen zu sein. Ab 2023 gibt eine eigene Projektwebseite allen Interessierten die Möglichkeit den Prozess zu verfolgen.
Wenn Sie Interesse haben mitzumachen, melden Sie sich gerne bei uns:
Tel. +49 (0)3381 7935-113
Auf der projekteigenen Webseite finden Sie weitere Informationen: www.paul-goesch.de
Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.
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