Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

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Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam

Gedenkstätte Leistikowstraße hat eine wichtige Unterstützerin verloren

16. Januar 2024

Gisela Kurze war im Juli 1995 mit ihrem Fahrrad in Potsdam unterwegs und gelangte dabei in das Gebiet des ehemaligen „Militärstädtchens Nr. 7“. Es war eine Fahrt in eine völlig fremde Welt, die sie jedoch an die eigene Nachkriegszeit in Berlin-Wilmersdorf erinnerte. Die Begegnung mit diesem Ort ließ sie nicht mehr los. Seit 1997 gehörte sie zu einer der ersten Ehrenamtlichen, die das frühere Gefängnis im Zentrum des vormaligen Sperrgebiets als Gedenkstätte betreuten, Kontakt zu ehemaligen Häftlingen herstellten und Interessierte an den Wochenenden durch das Gebäude führten. Gisela Kurze wurde im gleichen Jahr Mitglied des Berliner Fördervereins für MEMORIAL St. Petersburg, aus dem später MEMORIAL Deutschland e.V. hervorging. Dort beteiligte sie sich an dem Projekt „Ehemaliges KGB-Gefängnis Potsdam“. Der Verein setzte sich für den Erhalt des Hauses ein, sorgte für die Dokumentation, Archivierung und Publikation von Erinnerungsberichten ehemaliger Häftlinge. Er kuratierte die erste Ausstellung „Von Potsdam nach Workuta“, die ab Oktober 1997 im Gefängnisgebäude präsentiert wurde.

Gisela Kurze begleitete die Entwicklung der „neuen“ Gedenkstätte ab 2009 als Mitglied des Beirates der als Stiftung Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam im Dezember 2008 gegründeten Einrichtung. Sie übergab zahlreiche Dokumente, Fotos und Bücher als Vorlass an die Gedenkstätte.

Am 2. Dezember 2023 verstarb die Berliner Historikerin im Alter von 87 Jahren.

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