Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

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Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald

Die Gedenkstätte trauert um den Sachsenhausen-Überlebenden Alfons Studzinski

23. August 2022

Die Gedenkstätte und das Museum Sachsenhausen trauert um den KZ-Überlebenden Alfons Studzinski, der in der vergangenen Woche im Alter von 98 Jahren in Moers verstorben ist. Ende April / Anfang Mai hatte Studzinski an den Veranstaltungen zum 77. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen teilgenommen und gemeinsam mit Botschafterin Michaela Küchler einen Kranz im Namen der Bundesregierung niedergelegt.

Alfons Studzinski wurde am 25. September 1923 in Hohenstein bei Danzig geboren. Als Gewerkschafter war sein Vater Gegner der Nationalsozialisten und wurde bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn zusammen mit seinen älteren Söhnen verhaftet. Noch im September 1939 wurde auch der 16-jährige Alfons verhaftet, nachdem er bei den Nachbarn eine Hakenkreuzfahne abgeschnitten und in die Toilette auf dem Hof des Mietshauses gesteckt hatte.

Vom Gefängnis in Danzig gelangte er im April 1940 über das KZ Stutthof in das KZ Sachsenhausen. Fünf Jahre KZ-Haft überlebte er nach eigener Einschätzung nur, weil er durchgehend Arbeitskommandos in Innenräumen, meist der Schuhwerkstatt, zugeteilt wurde. Am 21. April 1945 wurde auf den Todesmarsch getrieben und am 3. Mai 1945 nahe Parchim befreit.

Nach der Befreiung lebte er zunächst wieder in Danzig, bevor der 1980 in die Bundesrepublik übersiedelte. Nach einem Besuch der Gedenkstätte in den 1960er Jahren war er in diesem Frühjahr anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung erstmals wieder in Sachsenhausen. Im Februar 2022 hatte Alfons Studzinski im Prozess gegen einen ehemaligen Wachmann des KZ-Sachsenhausen, der im Juni zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, als Zeuge ausgesagt.

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